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Die Freiheit vom Menschen

"Die Freiheit vom Menschen"
Die philosophische Humanismusdebatte der Nachkriegszeit
Darstellung - Analyse - Dokumentation

GĂŒnter Seubold

ISBN 3-935404-01-8
351 Seiten, gebunden

zum Einzelpreis von 24.90 €

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Die Freiheit vom Menschen
"Humanismus" und "HumanitĂ€t" - Worte, die uns angesichts der technologischen Herausforderung leicht ĂŒber die Lippen gehen. Aber verschleiern diese hehren Worte nicht eher unsere Ratlosigkeit, als daß wir mit ihnen das technologische Geschehen zu beurteilen und zu lenken vermögen? Die philosophische Avantgarde der Nachkriegszeit verhĂ€lt sich jedenfalls kritisch zum Humanismus: Ist nicht das Prinzip Mensch selbst der Grund der gegenwĂ€rtigen Krise?
Der Verfasser geht der philosophischen Humanismusdebatte der Nachkriegszeit nach und gibt einen Ausblick auf Möglichkeiten und Grenzen humanistischen Denkens. Zehn Positionen werden dargestellt, analysiert und dokumentiert:

Jean-Paul Sartre
Martin Heidegger
Karl Jaspers
Shinichi Hisamatsu
Louis Althusser
Michel Foucault
Theodor W. Adorno
Jacques Derrida
Emmanuel Levinas
Jean-François Lyotard



(Seubolds) Stil besticht immer wieder durch Zuspitzung und PrĂ€gnanz und unterstreicht damit die Relevanz des Vorgebrachten. In diesem Sinne muß vor allem die StĂ€rke von Seubolds Darstellung und Analyse der einzelnen Philosophen betont werden. Auf stringente Weise rekonstruiert er die vielstimmige Humanismusdebatte und bezieht sie auf das philosophische Gegenwartsproblem, wie sich eine plausible Kritik an technizistischen Menschenbildern formulieren lassen könnte. Überzeugend wirkt zumal die Einbeziehung des japanischen Philosophen Shinichi Hisamatsu, die zeigt, daß die Debatte ĂŒber den Humanismus nicht nur im Bereich der westlichen UniversitĂ€tsphilosophie gefĂŒhrt wird. ‚Die Freiheit vom Menschen‘ bereitet somit den unentbehrlichen Ansatz fĂŒr die Anthropologie, die in Vermeidung einseitiger Fixierungen des Humanen den Weg zu einem offeneren Denken des Menschen weist. Zu hoffen bleibt daher, daß Seubold in BĂ€lde eine umfassendere Darstellung des Konzepts einer ‚generativ-destruktiven Anthropologie‘ vorlegen wird. Seine jĂŒngste Publikation ‚Das Barbarische der Kultur‘ stellt dazu einen ersten Schritt dar. 
Philosophisches Jahrbuch 111 (2004), 233–236

[. . .] in einem sehr weiten Sinne steht ‚Humanismus‘ fĂŒr eine Anschauung, die in ‚dem‘ Menschen das Maß gleichermaßen von Mensch und Welt erblickt, ihn als Ausgang und Ziel allen Denkens und Handelns betrachtet (15). Es ist vor allem dieser traditionelle Humanismus im weiten Sinn, [. . .] den die in GĂŒnter Seubolds Buch versammelten Texte von zehn Philosophen kritisch erörtern [Teil III: Dokumentation]. [. . .]
Im ersten Teil des Buches werden die einzelnen Positionen der zehn Philosophen zusammengefaßt. [. . .]
Der zweite Teil liefert zunĂ€chst eine Zusammenfassung, in der die wesentlichen Tendenzen der ‚Debatte‘ schlaglichtartig dargestellt werden und auf diese Weise auch eine ErklĂ€rung des Titels des Buches geben: Es geht wesentlich um eine Kritik am ‚Beharren des Menschen auf sich als d e m Prinzip‘ (159), kurz: um die Freiheit v o m Menschen. DarĂŒber hinaus werden Fragestellungen angesprochen, die sich durch die neue Technikentwicklung ergeben (Bioethik, Todeskriterien, Abtreibung etc.) – aktuelle Probleme der praktischen Philosophie also, die keinen Eingang in die Textsammlung gefunden haben. [. . .] Mehr als entschĂ€digt wird der Leser durch Seubolds eigene Reflexionen zur Humanismusdebatte und zu möglichen Konsequenzen, die aus ihr zu ziehen sind. [. . .]
In jedem Falle liegt mit ‚Die Freiheit vom Menschen‘ eine ĂŒberaus anregende, gut verstĂ€ndliche, dabei nie simplifizierende EinfĂŒhrung in zehn wirkmĂ€chtige philosophische Positionen zum Humanismusproblem aus der zweiten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts vor. Der Gebrauchswert des Buches wird durch ein von Patrick Baum erstelltes Personen- und ausfĂŒhrliches Sachregister sowie eine Auswahl weiterfĂŒhrender Literaturangaben noch erhöht.
 
Philosophischer Literaturanzeiger 56 (2003), 144–146



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